Der Kaiser gab auf der „Hohenzollern“ heute eine Abendtafel zu Ehren der Offiziere des englischen Geschwaders. Bei Tisch hatte der Kaiser zu seiner Rechten den englischen Botschafter Sir Edward Goschen, Großadmiral v. Tirpitz, den englischen Kommodore William G. Goodenough, Admiral v. Pohl, Marineattaché Wilfred Henderson, den Gesandten Grafen v. Wedel, Commander Sir A Stopford u.a. Zu seiner linken den englischen Vizeadmiral Sir George J. E. Warrender, Generaloberst v. Plessen, Kapitän zur See Michael Culma Seymour, Admiral v. Ingenahl, Kapitän zur See Arthur A.M. Duff, Vizeadmiral Scheer, Leutnantcommander Bernard Buxton, Kapitän zur See Vega. Korvettenkapitän v. Müller. Marineattaché in London usw. … weiterlesen
Im Gouvernementsrat von Deutsch-Ostafrika wurden am Mittwoch bei Fortsetzung der Besprechung der Arbeiterfrage Klagen über Arbeitermangel besonders für Sisalpflanzungen vorgebracht. Das bisherige Ergebnis der neuen Anwerbeverordnung habe enttäuscht. Der Gouverneur legte dar, daß ungeachtet des zeitweiligen Zurückbleibens des Arbeiterangebots hinter der Nachfrage die Arbeitsverhältnisse in Deutsch-Ostafrika am günstigsten von allen deutschen Kolonien lägen. Weiter wies der Gouverneur ziffernmäßig nach, daß die bisherigen Resultate der neuen Anwerberverordnung nicht ungünstig feiern. … weiterlesen
Mit dem Einsetzen der Hitzeperiode beginnt in jedem Jahre für viele Frauen eine Zeit der Sorge und Angst. Wenn in den Familien mit einigermaßen auskömmlichen Lebensbedingungen sich alles auf die Sommermonate freut, auf das Wandern in der Natur, auf das Leben im Freien, und sei es auch nur ind en Laubengärten, denken die jungen Mütter der schlechterstgestellten Schichten mit Grauen an die Gefahren, die der Sommer für ihre Kleinen im Gefolge hat. … weiterlesen
Vor siebzig Jahren warf Robert Blum in seinen „Vaterlandsblättern“ die Frage auf: „Haben die Frauen das Recht an den Interessen des Staates teilzunehmen?“ Ein junges Mädchen aus bürgerlichen Kreisen beantwortete die Frage als sie schrieb: „Die Frauen haben nicht nur das Recht, sie haben die Pflicht, an den Interessen des Staates teilzunehmen.“ Damals erschien diese Antwort äußerst kühn. Sie wurde von einigen bewundert, von den meisten aber verurteilt. Würde heute die gleiche Frage in gleicher Weise beantwortet, so würde sie weder bewundert noch verurteilt werden. Würde man aber eine Umfrage veranstalten, welche Frauen es heute für ihre Pflicht halten, an den Interessen des Staates teilzunehmen, so würde man doch erstaunt sein, daß es in Deutschland noch unendlich viele Frauen gibt, die den Interessen des Staates gleichgültig gegenüberstehen. … weiterlesen
Die Fälle, in denen durch mißbräuchliche Handhabung von Waffen, sei es durch Verbrecher, leichtsinnige oder geisteskranke Personen, Unfug, Unheil und Unglück angerichtet wird, haben sich in letzter Zeit in erschreckender Weise gehäuft. Kein Tag fast vergeht, ohne daß die Zeitungen von diesen oder jenen Unglücksfällen, von Blut- und Mordtaten verbrecherischer Personen, von Anschlägen solcher Individuen auf die sie verfolgenden Sicherheitsbeamten bei ihrer Ergreifung berichten. Mögen diese Handlungen nun herbeigeführt sein durch leichtfertiges und fahrlässiges Umgehen mit der Schußwaffe oder in freventlicher Absicht, in den meisten Fällen ermöglicht oder erleichtert sie jedenfalls der Umstandt, daß die Täter ohne Schwierigkeit in der Lage sind, sich in den Besitz von Waffen zu setzen; bietet doch die unbeschränkte Befugnis des Waffenverkaufs und des Waffentragens für leichtsinnig oder verbrecherisch veranlagte Leute geradezu einen Anreiz, sich derartige gefährliche Waffen anzuschaffen.
Die gesetzliche Arbeitszeit der erwachsenen Frauen schwankt in den einzelnen Staaten zwischen zehn und zwölf Stunden täglich. In Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Holland und der Schweiz sieht die Gesetzgebung für den Tag vor Sonn- und Feiertagen eine kürzere Arbeitszeit vor. Auf Grund der Berner Konvention, die bisher von elf Staaten ratifiziert wurde, ist die Nachtarbeit der Frauen in allen Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten verboten. … weiterlesen
Die Londoner Politei verhaftete gestern eine Suffragette, die, wie man annimmt, ein Attentat auf den König von England geplant hatte. Als der König und die Königin gestern in Nottingham erwartet wurden, bemerkte man an der Tribüne die für den König am Marktplatz errichtet war, eine Frau, die eine grüne Handtasche trug. In einer Telephonzelle wurde die Betreffende kurz darauf angehalten und als die Frau Calen, eine 25jährige Militantin, die wegen ihrer früheren Attentatsversuche unter dem Katze- und Mausakt steht, identifiziert. … weiterlesen
Bei der Beratung des Marinebudgets im französischen Senat betonte gestern Gaudin de Vilaine die Notwendigkeit, die strategische und taktische Aufklärung für die Schlachtflotte durch den Bau von Schlachtkreuzern zu sichern, die ebenso für die Schlacht, wie für die Aufklärung geeignet seien, und deren einige Spezialschiffe beigegeben werden müßten. Der Berichterstatter Emile Chautemps erinnerte daran, daß der Hauptgesichtspunkt für Frankreichs Marinepolitik der sei, um jeden Preis Frankreichs und seiner Verbündeten Herrschaft im Mittelmeer zu erhalten. … weiterlesen
Erinnerung an ein Jahr Kriegsgefangenschaft in Munsterlager, 1914-1915.
Selbstgemachter Fotorahmen aus einer alten Blechdose von Eduard Jorisson
Quelle: europeana1914-1918.eu | Beiträger: Bart Cordens | Urheberrecht: CC-BY-SA
Kriegsanleihe!
Dr. Richard Weiskirchner an die Landwirte Wien, 31. August 1914