Dass der Erfolg der Waffen mit in allererster Linie von der Ernährung der Soldaten abhängig ist, ist eine Tatsache, die solange bekannt und bestätigt ist, wie wir eine Welt- und Kriegsgeschichte besitzen. Aber auch die ausreichende Ernährung der zurückgebliebenen Volksgenossen ist für den glücklichen Ausgang eines Krieges von außerordentlicher Bedeutung. … weiterlesen
Amtlich wird gemeldet: Unter Führung seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Bayern haben Truppen aller deutscher Stämme gestern in Schlachten zwischen Metz und den Vogesen einen Sieg erkämpft. … weiterlesen
Die Straßen der inneren Stadt waren von einer nach Tausenden zählenden Menge belebt, die nach der Bekanntgabe der Ablehnung der Forderungen durch Serbien singend und jubelnd über die Ringstraße vor das Kriegsministerium zog. Dort wurden die Volkshymne und das Prinz-Eugen-Lied gesungen. Sobald ein Offizier das Haus verließ, wurde er mit jubelnden Zurufen begrüßt. Die Offiziere dankten durch Salutieren und Schwenken der Kappe. Die Menge zog dann vor das Deutschmeisterdenkmal, dann weiter zum Schwarzenberg-Denkmal, wo sich die Kundgebungen wiederholten. … weiterlesen
Amtlich wird erklärt, dass ein Teil der österreichisch-ungarischen Armee mobilisiert wird. Gleichzeitig wird eine Reihe von Sonderbestimmungen vom österreichischen Ministerium bekanntgegeben. Die Geschworenengerichte werden danach aufgehoben, ferner wird die Übernahme der Gewalt in der Herzegowina und in Bosnien an den Höchstkommandierenden bekanntgegeben und die Schließung der Sektion des Reichsrats verkündet. Außerdem werden die Telephonate und Telegraphen amtlich überwacht und eingeschränkt.
Das „Echo de Paris“ meldet an der Spitze seines Blattes, dass der deutsche Botschafter gestern am Quai d‘Orsay vorsprach und eine längere Unterredung mit Herrn Bienvenu-Martin hatte. Das Blatt glaubt zu wissen, Herr v. Schoen habe dem französischen Minister eine Note überreicht, in der folgendes erklärt werde:
1. Die deutsche Regierung billigt vollkommen die Note, die Österreich an Serbien gerichtet hat.
2. Die deutsche Regierung hofft, dass die Diskussion zwischen Wien und Belgrad lokalisiert bleibe.
3. Die deutsche Regierung macht darauf aufmerksam, dass, wenn eine dritte Macht in die Diskussion eintreten würde, sich daraus eine große Spannung zwischen den zwei großen Mächtegruppen in Europa entwickeln könnte. … weiterlesen
Nach einer Kabelmeldung aus Derassalam ist die Endstrecke der Bahn Maloiarossi – Kigoma am 1. Juli abgenommen und der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft übergeben worden. Zu deren Händen liegt nunmehr der Betrieb der gesamten Bahnlinie bis zum See. Das abgelaufene Kalenderjahr 1913 war für den Betrieb der Tanganjikabahn nicht ungünstig, wenn auch der Baugutverkehr infolge der fortschreitenden Vollendung des Bahnbaues eine starke Abnahme gegen das Vorjahr zeigt: in Tonnen um 31,8 v. H., in Tonnenkilometern um 16,9 v. H. Die Einnahmen haben infolge dessen allerdings um 179269 M. gegen das Vorjahr abgenommen; da es aber gelang, die Vertriebsausgabe einzuschränken, so ergibt sich bei dem Betriebsüberschuß noch eine Steigerung gegen das Vorjahr um 64 496 M. Der öffentliche Güterverkehr zeigt eine erfreuliche Steigerung um 139 551 M. = 10 v. H., was auf eine befriedigende Weiterentwicklung schließen lässt. Die Einnahmen aus dem Personen- und Tierverkehr und nur unwesentlich gesteigert.
Unter dieser Überschrift veröffentlicht der gestrige „Vorwärts“ nach der Chemnitzer „Volksstimme“ statistisches Material des Reichstagsabgeordneten Vinkau, über die Selbstmorde in der Armee. Es wird darin gefragt: „Nach der amtlichen Statistik vergeht in den deutschen Kasernen im Durchschnitt kein Tag, an dem das System des Militarismus nicht auch ein Kasernendrama in diesem Sinne hervorriefe.“ … weiterlesen
Se. Maj. der Kaiser hat heute Morgen gleich nach 6 Uhr an Bord der „Hohenzollern“ die Nordlandreise angetreten. Der Turbinenkreuzer „Rostock“ und das Depeschenboot „Sleipner“ begleiten die Kaiserjacht.
Der Kaiser ist einem Telegramm zufolge gestern Nachmittag im Sonderzug in Kiel eingetroffen. Zum Empfange waren auf dem Bahnhof anwesend der Chef der Marinestation der Ostsee, Admiral v. Coerper, der Chef der Hochseeflotte, Admiral v. Ingenohl, Polizeipräsident v. Schroeter und der Stadtkommandant Generalmajor v. Wichmann. Der Kaiser begab sich auf dem Wasserwege an Bord der „Hohenzollern“, auf der er die Nordlandreise antritt. Als die Kaiserstandarte auf dem Wasser sichtbar wurde, feuerte die Flotte einen Salut von 33 Schuss. … weiterlesen
Bei den letzten Wahlen in Frankreich haben Fragen der Sittlichkeit in der öffentlichen Erörterung eine Rolle gespielt, die auch für unsere deutschen Verhältnisse beachtenswert erscheinen dürfte. Ganz abgesehen davon, dass in den tatsächlichen zuständen zwischen hüben und drüben eine gewisse Ähnlichkeit besteht, sind wir auch besonders deshalb daran interessiert, einen Einblick in die Dinge bei unseren westlichen Nachbarn zu gewinnen, weil erfahrungsgemäß kein Vorbild in den einschlägigen Fragen auf unser Volk nachhaltig zu wirken pflegt. Wie wir im Laufe der Zeit zweifellos durch dieses Vorbild, dem man bei uns vielfach in der Mode, im Theater, in der schönen Literatur, in der Malerei in der Postkartenindustrie, im Varieté, in der Kinematographie usw. fast sklavisch sich unterwirft, eine Verschlechterung unseres sittlichen Denkens und Fühlens erfahren haben, so ist auch in Zukunft eine Weiterentwicklung nach dieser Richtung zu befürchten. Um darum gegen den zunehmenden sittlichen Verfall auch bei uns erfolgreich anzukämpfen, ist eine Kenntnis der französischen Zustände gewiss von Vorteil. … weiterlesen
Fundstück der Woche
Erinnerung an ein Jahr Kriegsgefangenschaft in Munsterlager, 1914-1915.
Selbstgemachter Fotorahmen aus einer alten Blechdose von Eduard Jorisson
Quelle: europeana1914-1918.eu | Beiträger: Bart Cordens | Urheberrecht: CC-BY-SA
Kriegsanleihe!
Dr. Richard Weiskirchner an die Landwirte Wien, 31. August 1914